Implantate: „Mehr als nur ein Loch bohren"

130 das dental labor | 05.2019 T E C HN I K tation bleibt in jeder Hinsicht ein Kompromiss aus Notlösungen – we- niger ästhetisch, vor allem statisch. Aber daran hätten wir bei der Neuan- fertigung nichts ändern können, ohne die Implantate zu entfernen.“ Auchwenn die Ausgangssituation be- zogen auf die Implantation, das Kno- chenangebot, den allgemeinen Schwierigkeitsgrad des Falls an- spruchsvoll ist, sollte ein Zahnarzt selbstkritisch genug sein und diese Aufgabe jemandem überlassen, der Routine bei dieser Art von Eingriffen hat und bereits Behandlungserfolge vorweisen kann. Denn: „Ein Implan- tat sinnvoll zu setzen ist mehr als nur ein Loch zu bohren“ – das weiß Czappa aus vielen Jahren Erfahrung. Das Ergebnis der Erstversorgung zeigt, dass neben den falsch positio- nierten Implantaten auch das Unver- mögen des Zahntechnikers zum Scheitern der Restaurationen führte. Denn abgesehen vom noch vorhan- denen Zahn 12 war die Ausgangssitu- ation durchaus vergleichbar und hät- te mit einer klaren Vorstellung vom fertigen Zahnersatz und aktuellem Knowhow zu einer besseren Lösung führen müssen. Im Idealfall hätten Erstbehandler und Zahntechniker die Rehabilitation ge- meinsam vom Ergebnis her geplant, das heißt von der fertigen Restaura- tion her. Bei diesem Vorgehen hätte der Zahnersatz die Position der Im- plantate im Knochen, deren Länge, Winkelung und Einschubrichtung bestimmt. Über die Stufen Wax-up bzw. Wachsaufstellung, Ästhetik-An- probe, Provisorium, 3D-Planung, Bohrschablone, Implantation hätten Behandler und Zahntechniker die Sicherheit gehabt, dass die Implanta- te bei entsprechendem Knochenan- gebot die Restauration bestmöglich unterstützen. Auf diesem Weg wäre der Misserfolg vermeidbar gewesen. Eine bittere Erkenntnis – besonders für die Patientin, die für einmal neue Zähne zweimal zahlt. s Materialliste Produkt/Material/Hilfsmittel Bezeichnung Hersteller CAD-Software DentalCAD exocad CAM-Software DS CAM Dental Softworks Fertigungsmaschine, 5 Achsen Datron D5 Datron Gingivakeramik VITA VM 9 Gingiva VITA Zahnfabrik Implantat-Klebebasen Variobase für Brücke/Steg Straumann Presskeramikrohlinge IPS e.max Press HT Ivoclar Vivadent Zahnfarbendes Modellierwachs Occlumaster Aesthetic-Press Zirkonronde für Suprastruktur priti multidisc ZrO 2 pritidenta Extra Translucent Zur Person Zahnärztin Romy Dech s Studium der Zahnmedizin an der Universität Rostock s 2008 Approbation als Zahnärztin s 2014 Partnerin in der Gemein­ schaftspraxis Andreas H. Raßloff & Partner in Oldenburg s 2015 Übernahme der Praxisfüh- rung für den Standort in Bürger- felde s 2017/2018 Curriculum Digitale DentaleWelt Zur Person ZTM Björn Czappa s 1991 Gründung des eigenen Labors m.c. zahntechnik gmbh in Oldenburg s 1995 Meisterprüfung als Jahr- gangsbester an der Handwerks- kammer Halle s Internationale Referenten-/Kurs- leitertätigkeit mit den Schwer- punkten individuelle keramische Schichttechnik,Vollkeramik, Front- zahnästhetik und Implantatproth

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