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– dental dialogue 18. JAHRGANG –

3/17

TECHNIK

gewünschte, ausgeprägte Schmetterlings­

stellung der OK-Frontzähne aufgrund der

Optik des Wax-ups noch etwas „entschärft“.

Das mit der Patientin abgestimmte Ausse­

hen der Zähne diente später als verbindliche

Richtschnur für alle Schritte bei der Fertigung

der definitiven Restaurationen.

Pressen der UK-Kronen

Trotz seiner Affinität zur CAD/CAM-gestütz­

ten Fertigung versteht sich

Björn Czappa

in

erster Linie als Handwerker. Daher nutzt

er die Maschinenfertigung dort, wo sie ihm

Arbeit abnimmt oder bessere Ergebnisse

in kürzerer Zeit hervorbringt. Oft wurde

er jedoch gefragt: „Wie – Du presst noch?“

Seine Antwort spiegelt mehr als 20 Jahre an

positiven Erfahrungen mit Presskeramik wi­

der und ist eher pragmatisch: „Wenn es ein

Material gibt, das wenig Ärger bereitet, dann

ist das die Presskeramik – vorausgesetzt,

man verarbeitet sie lege artis.“ Die in der

Praxis angepassten Kronen des UK-Wax-ups

wurden nun auf dem Sägemodell hinsicht­

lich Form, Oberfläche, Randschluss und

Kontaktpunkten korrigiert. Aufgrund der für

Einzelkronen zu weiten Lücken verblockte er

die Kronen 34/35 sowie 45/46, der Krone 35

verlieh er aus dem gleichen Grund die Form

eines Molaren

(Abb. 21 bis 23)

. Nachdem alle

Änderungen abgeschlossen waren, konnten

die UK-Wachsmodellationen eingebettet und

mittels Presstechnik in Keramik überführt

werden.

Vorbereiten der

OK-Tertiärstruktur

Die Situation des OK-Wax-ups wurde mithilfe

eines Vorwalls fixiert

(Abb. 24 bis 26)

, der

nach dem Ausblocken der Primärteleskope

und Auftragen einer Platzhalterschicht für die

Sekundärkronen mit zahnfarbenem Kunst­

stoff ausgegossen wurde. Der so entstan­

dene Zahnkranz diente

Björn Czappa

später

zur Herstellung der OK-Tertiärstrukturen

aus PEEK.

Herstellen der

Galvano-Sekundärteleskope

Auf die im 1 °-Winkel gefrästen und hoch­

glanzpolierten Primärteleskope wurden die

Sekundärteile für beide Prothesenversionen

aufgalvanisiert

(Abb. 27 bis 29)

. Der zuvor

aus zahnfarbenem Kunststoff hergestellte

Zahnkranz wurde nun auf das OK-Modell

übertragen, sodass es spannungsfrei auf

die Sekundärkronen passte

(Abb. 30 bis 32)

.

Platz schaffen für die Keramik

Vergleichbar mit der Präparation natürli­

cher Zähne durch den Zahnarzt präparier­

te

Ztm. Björn Czappa

daraufhin die Zähne

des Zahnkranzes Zahn für Zahn. Dadurch

schaffte er Platz für die Keramikkronen.

Damit eine definierte Keramikschichtstär­

ke gewährleistet werden konnte, wurde der

Materialabtrag gezielt im Artikulator und un­

ter Zuhilfenahme des Vorwalls kontrolliert

(Abb. 33 bis 35)

.

24 - 26 

Das OK-Wax-up wurde mit einem Silikonvorwall fixiert, um es später in Kunststoff übertragen zu können. So wurden

alle Arbeitsschritte im Sinne des Backward Plannings kontrollier-/reproduzierbar und man weicht nie vom angestrebten Ziel ab

21 - 23 

Nach der Wachs-Einprobe und entsprechender Korrektur der aufgewachsten Kronen wurden die UK-Wachskronen

für das Einbetten vorbereitet. Sie sollten presstechnisch in Lithium-Disilikat überführt werden