74
– dental dialogue 18. JAHRGANG –
3/17
TECHNIK
gewünschte, ausgeprägte Schmetterlings
stellung der OK-Frontzähne aufgrund der
Optik des Wax-ups noch etwas „entschärft“.
Das mit der Patientin abgestimmte Ausse
hen der Zähne diente später als verbindliche
Richtschnur für alle Schritte bei der Fertigung
der definitiven Restaurationen.
Pressen der UK-Kronen
Trotz seiner Affinität zur CAD/CAM-gestütz
ten Fertigung versteht sich
Björn Czappa
in
erster Linie als Handwerker. Daher nutzt
er die Maschinenfertigung dort, wo sie ihm
Arbeit abnimmt oder bessere Ergebnisse
in kürzerer Zeit hervorbringt. Oft wurde
er jedoch gefragt: „Wie – Du presst noch?“
Seine Antwort spiegelt mehr als 20 Jahre an
positiven Erfahrungen mit Presskeramik wi
der und ist eher pragmatisch: „Wenn es ein
Material gibt, das wenig Ärger bereitet, dann
ist das die Presskeramik – vorausgesetzt,
man verarbeitet sie lege artis.“ Die in der
Praxis angepassten Kronen des UK-Wax-ups
wurden nun auf dem Sägemodell hinsicht
lich Form, Oberfläche, Randschluss und
Kontaktpunkten korrigiert. Aufgrund der für
Einzelkronen zu weiten Lücken verblockte er
die Kronen 34/35 sowie 45/46, der Krone 35
verlieh er aus dem gleichen Grund die Form
eines Molaren
(Abb. 21 bis 23)
. Nachdem alle
Änderungen abgeschlossen waren, konnten
die UK-Wachsmodellationen eingebettet und
mittels Presstechnik in Keramik überführt
werden.
Vorbereiten der
OK-Tertiärstruktur
Die Situation des OK-Wax-ups wurde mithilfe
eines Vorwalls fixiert
(Abb. 24 bis 26)
, der
nach dem Ausblocken der Primärteleskope
und Auftragen einer Platzhalterschicht für die
Sekundärkronen mit zahnfarbenem Kunst
stoff ausgegossen wurde. Der so entstan
dene Zahnkranz diente
Björn Czappa
später
zur Herstellung der OK-Tertiärstrukturen
aus PEEK.
Herstellen der
Galvano-Sekundärteleskope
Auf die im 1 °-Winkel gefrästen und hoch
glanzpolierten Primärteleskope wurden die
Sekundärteile für beide Prothesenversionen
aufgalvanisiert
(Abb. 27 bis 29)
. Der zuvor
aus zahnfarbenem Kunststoff hergestellte
Zahnkranz wurde nun auf das OK-Modell
übertragen, sodass es spannungsfrei auf
die Sekundärkronen passte
(Abb. 30 bis 32)
.
Platz schaffen für die Keramik
Vergleichbar mit der Präparation natürli
cher Zähne durch den Zahnarzt präparier
te
Ztm. Björn Czappa
daraufhin die Zähne
des Zahnkranzes Zahn für Zahn. Dadurch
schaffte er Platz für die Keramikkronen.
Damit eine definierte Keramikschichtstär
ke gewährleistet werden konnte, wurde der
Materialabtrag gezielt im Artikulator und un
ter Zuhilfenahme des Vorwalls kontrolliert
(Abb. 33 bis 35)
.
24 - 26
Das OK-Wax-up wurde mit einem Silikonvorwall fixiert, um es später in Kunststoff übertragen zu können. So wurden
alle Arbeitsschritte im Sinne des Backward Plannings kontrollier-/reproduzierbar und man weicht nie vom angestrebten Ziel ab
21 - 23
Nach der Wachs-Einprobe und entsprechender Korrektur der aufgewachsten Kronen wurden die UK-Wachskronen
für das Einbetten vorbereitet. Sie sollten presstechnisch in Lithium-Disilikat überführt werden